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Der gefährlichste Mensch für den Staat

Der gefährlichste Mensch für den Staat ist derjenige, welcher ohne Rücksicht auf die herrschenden Aberglauben und Tabus denken kann. Denn er wird fast unweigerlich zu der Erkenntnis gelangen, dass der Staat verlogen, geisteskrank und unerträglich ist. – H.L. Mencken

Der gefährlichste Mensch für den Staat ist derjenige, welcher ohne Rücksicht auf die herrschenden Aberglauben und Tabus denken kann. Denn er wird fast unweigerlich zu der Erkenntnis gelangen, dass der Staat verlogen, geisteskrank und unerträglich ist. - H.L. Mencken

Henry Louis Mencken, im Amerikanischen meist H. L. Mencken, (* 12. September 1880 in Baltimore, Maryland; † 29. Januar 1956) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist, Literaturkritiker, Kolumnist, Satiriker und Kulturkritiker deutscher Herkunft.

Mencken war Verteidiger der Freiheit und der Bürgerrechte und ein Gegner des angelsächsischen Puritanismus. Seine Grundansichten – u. a. von Friedrich Nietzsche beeinflusst, dessen Buch Der Antichrist er übersetzte – galten als libertär.

Aufgrund der auf den Hurra-Patriotismus des Ersten Weltkrieges und die ausgeweiteten staatlichen Repressionen (Palmer Raids) folgenden Proteste in den USA erlangte seine Satire in den 1920er Jahren ihren publizistischen Höhepunkt. Der kritische Blick, mit dem Mencken die amerikanischen Lebensumstände betrachtete, war stark durch seine familiären deutschen Wurzeln beeinflusst.

Jede Regierung ist Ihrem Wesen nach organisierte Ausbeutung und in praktisch allen existierenden Formen ist sie der unversöhnliche Feind eines jeden fleissigen und wohlgesinnten Menschen.
Jede Regierung ist Ihrem Wesen nach organisierte Ausbeutung und in praktisch allen existierenden Formen ist sie der unversöhnliche Feind eines jeden fleißigen und wohlgesinnten Menschen.

Mencken kritisierte in seinen in die Tausende gehenden Zeitungskolumnen und in zahlreichen Büchern mit scharfer Zunge die Wertvorstellungen der amerikanischen Bourgeoisie (die er „booboisie“ nannte), die Kirchen und die staatlichen Einrichtungen und war über Jahrzehnte einer der meistgelesenen Autoren der USA. Wegen der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts ergaben sich für ihn nach eigenem Bekunden einzig zwischen 1925 und 1940 relativ unbehinderte Publikationsmöglichkeiten.

Mit seinem Werk The American Language hat er für das Amerikanische eine Leistung vollbracht, die der von Samuel Johnson für das Englische nicht nachsteht – er hat es als eigenständige Sprache fixiert. 1936 prognostizierte er, dass man das Englische bald als einen Dialekt des Amerikanischen ansehen würde, so wie dieses einst als englischer Dialekt galt.

Mencken rühmte sich seiner deutschen Abkunft und wurde wegen seiner Sympathien, die er in beiden Weltkriegen für Deutschland äußerte, heftig angegriffen. Wolf Lepenies urteilte: „Mencken war kein Nazi, aber er spielte die Untaten der Nazis mit fataler Leichtfertigkeit herunter … Viele seiner Leser mochten nicht, was er schrieb, aber fast jeder war voller Bewunderung darüber, wie er schrieb. “

Mencken fiel auf: mit seiner virtuosen Sprachgewalt und seiner schonungslosen, frechen, bis zur Maßlosigkeit zugespitzten Analyse des Zustandes der amerikanischen Gesellschaft seiner Zeit, in vielem bis heute bestürzend aktuell. „Zur Verteidigung der Frau“ ist die vielleicht köstlichste Schmähung des Mannes in der Geschichte der westlichen Literatur. Gleichwohl beabsichtigte der Autor damit keineswegs, der anderen Seite ein Fest zu bereiten. Vielmehr warnte er die Frauen eindringlich davor, den Verheißungen der Gleichstellungseinklägerinnen seiner Zeit zu folgen und die besseren Männer werden zu wollen.


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