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Die wirklichen Ursachen der Wohnungsnot

Wohnungsnot mitten in Deutschland! Deutschland erlebt eine für Friedenszeiten ungewöhnliche Wohnungsnot. Noch vor zehn Jahren wurden vermeintlich überflüssige Wohnungen, insbesondere im Osten Deutschlands abgerissen. Man nannte das ganze „Stadtumbau Ost“. Dabei wurden zehntausende Wohnungen abgerissen.

Mit dem Programm „Stadtumbau Ost – für lebenswerte Städte und attraktives Wohnen“ sollte die Lebens-, Wohn- und Arbeitsqualität in ostdeutschen Städten und Gemeinden nachhaltig gesichert und erhöht werden. Ansatzpunkte waren die Stärkung der Innenstädte und der Erhalt von Altbauten, der Abbau von Wohnungsleerstand sowie die Aufwertung der von Schrumpfungsprozessen betroffenen Städte. Diese Zielsetzungen werden seit 2017 im gemeinsamen Programm Stadtumbau verfolgt.

Zwischen 2002 bis einschließlich 2016 wurden insgesamt mehr als 5,1 Mrd. Euro für den Stadtumbau Ost zur Verfügung gestellt, davon alleine rund 1,7 Mrd. Euro aus dem Haushalt der Bundesregierung. Seit Beginn des Programms wurden über 490 Städte und Gemeinden mit insgesamt fast 1.200 Stadtumbaumaßnahmen gefördert. 

Heute werden bezahlbare Wohnungen dringend gebraucht

Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Wohnungslosenhilfe hat festgestellt, das sich die Zahl der Menschen ohne eigene Wohnung deutlich erhöht hat.

Gab es 2017 noch 650.000 Wohnungslose in Deutschland, waren es im Jahr 2018 bereits 678.000 wohnungslose Menschen in Deutschland. Das ist ein Anstieg um 4,2 Prozent.

Fast 41.000 Menschen hatten überhaupt keine Unterkunft und mussten deshalb dauerhaft auf der Straße leben. Mit knapp 6 Prozent fiel der Zuwachs bei Flüchtlingen besonders stark aus, wobei auch der Flüchtling als wohnungslos gilt, welcher in einer Gemeinschaftsunterkunft lebt. Wohnungslos ist nicht Obdachlos!

Die drei vermeintlichen Gründe

Für die derzeitige Wohnungsnot, die sozial Schwache besonders hart trifft, nennt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe drei Hauptgründe:

Das zu kleine Angebot an bezahlbarem Wohnraum

Der Rückgang des Sozialwohnungsbestandes und

Die sich verfestigende Armut in Deutschland.

Um Wohnungsnot zu bekämpfen kann man Baulücken schließen

Genau diese Gründe werden von politischer Seite immer wieder genannt, um Versäumnisse des Staates im Wohnungsbau anzuprangern, vor allem aber, um von den tatsächlichen Ursachen abzulenken.

Was sind die wirklichen Ursachen für die Wohnungsnot?

Die wirklichen Ursachen passen so ganz und gar nicht ins Weltbild unserer Politiker.

Ursache Nummer eins ist die Negativzinspolitik der EZB, die dazu führt, dass Anleihen keine Rendite mehr abwerfen. Investoren versuchen deshalb ihr Geld in andere Vermögenswerte wie Aktien, Edelmetalle und eben auch Immobilien umzuschichten. Das treibt die Preise auf dem Immobilienmarkt nach oben, was dann natürlich auf die Mieten durchschlägt.

Die expansive Geldpolitik der europäischen Notenbank dient vor allem dem Zweck, den Euro zu retten. Die Leidtragenden dieser Strategie sind eben auch die Mieter in Deutschland.

Zum zweiten gibt es immer neue Vorschriften, die das Bauen in Deutschland verteuern und es für private Investoren unattraktiv machen, preiswerten Wohnraum zu bauen. Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 hat sich die Zahl der Bauvorschriften für neue Immobilien von 5.000 auf 20.000 vervierfacht. Einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung haben die gestiegenen Anforderungen an die energetische Ausstattung von Gebäuden, die in der Energieeinsparverordnung festgelegt sind. Dieses Regelwerk ist Teil der Klimapolitik der Bundesregierung, die das Ziel verfolgt, Deutschland im Kampf gegen die Erderwärmung zum Vorbild zu machen, dem alle anderen Staaten folgen sollen. Regierungspolitischer Größenwahn, für den auch die Mieter bluten müssen, die über die Modernisierungsumlage die höchsten Kosten für die Sanierungsmaßnahmen zu tragen haben.

Der dritte Grund ist die anhaltende Massenzuwanderung nach Deutschland, die in den letzten Jahren zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage auf dem deutschen Wohnungsmarkt geführt hat.

Zwischen 2014 und 2018 sind über 3 Millionen Menschen netto – also abzüglich der Abwanderung – nach Deutschland gekommen. Allein im letzten Jahr kamen rund 400.000 Menschen neu ins Land. Wenn jedes Jahr die Bevölkerung einer mittleren Großstadt nach Deutschland einwandert darf sich niemand wundern, dass der Wohnraum knapp wird und die Mieten steigen. Das passiert natürlich vor allem im unteren Preissegment.

Denn die meisten der Zuwanderer sind nun mal keine hochqualifizierten Arbeitskräfte mit entsprechendem Einkommen, sondern Geringverdiener bzw. auf Hartz IV angewiesene, die preiswerte Wohnungen suchen.

Die Nachfrage bestimmt den Preis

Der Wohnungsbau kann trotz größter Anstrengungen nicht mit der hohen Nachfrage mithalten. Denn von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe eines Wohngebäudes vergehen in Deutschland ein paar Jahre.

Das der Staat in der Vergangenheit zu wenig für den sozialen Wohnungsbau getan hat, ist eben nicht die einzige Ursache. Wegen der seit Jahrzehnten schrumpfenden Bevölkerung infolge des demografischen Wandels, gingen die langfristigen Prognosen von einem Rückgang der Nachfrage nach Wohnraum und einen zunehmend entspannten Immoblienmarkt aus. An Wohnungsnot hat da noch keiner Gedacht.

Wozu sollten denn da noch Milliarden von Steuergeldern in den teuren Bau von Sozialwohnungen stecken? Kein Stadt-Planer konnte damit rechnen, dass unsere Regierung 2015 auf die Idee kommen würde, die Grenzen Deutschlands für Flüchtlinge zu öffnen und so eine in dieser Größenordnung nie dagewesene Einwanderungswelle auszulösen.

Diese wahren Ursachen für die Wohnungsnot in Deutschland werden weitestgehend ausgeblendet.

Stattdessen werden Nebenschauplätze eröffnet, die in der Behauptung gipfeln, der Markt habe versagt und die Bürger müssten nun durch eine gesetzliche Mietpreisbremse vor den Umtrieben der Investoren geschützt werden.

In Wahrheit hat der Markt nicht versagt, denn eine steigende Nachfrage führt nun einmal zu steigenden Preisen. Das lernt jeder Schüler in der Volkswirtschaftslehre im ersten Semester.

Doch die Politik verweigert sich dieser Erkenntnis und sucht ihr Heil in planwirtschaftlichen und populistischen Maßnahmen. Die aber werden private Investoren abschrecken und das Wohnungsproblem mittel- bis langfristig sogar noch verschärfen. Das lässt für die Zukunft noch mehr Obdachlose in Deutschland befürchten.

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