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Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit

Künstliche Intelligenz in Verbindung mit Biotechnologie soll in Zukunft unsere Arbeitswelt umkrempeln. Die Frage ist, ob diese Technologien Menschen dabei so ersetzen können, dass sie die menschliche Arbeitskraft überflüssig machen, bzw. adäquat ersetzen können.

Was ist KI (Künstliche Intelligenz)?

Die KI ist der Versuch, menschliches Lernen und Denken auf den Computer zu übertragen und ihm damit „Intelligenz“ zu verleihen. Statt für jeden Zweck programmiert zu werden, kann eine KI eigenständig Antworten finden und selbstständig Probleme lösen.

Kann ein „Werkzeug“ intelligent sein?

Menschen verfügen über körperliche und geistige Fähigkeiten. Es ist nun die Frage, ob Maschinen tatsächlich in Konkurrenz zur menschlichen Arbeitskraft stehen. Die Maschinenstürmer im 19. Jahrhundert gingen davon aus, dass ihnen die Maschinen die Arbeit wegnehmen. Deshalb stürmten sie die Fabrikhallen und zerstörten die neue Technik. Gebracht hat es Ihnen nichts. Genauso wenig wie den Menschen der nächsten Generation.

Tatsächlich war es so, dass in der Industrie und in der Landwirtschaft nach und nach Maschinen körperlich schwere Arbeit übernommen haben. Und ich bin sehr froh darüber, dass ich meinen Brotteig nicht mit der Hand kneten muss, wie es bei den Bäckereien bis Anfang des 20.Jahrhunderts üblich war.

Aber, haben diese Maschinen den Menschen ersetzt? Das haben die Maschine nicht. Es steht immer noch ein Mensch hinter der Maschine, der diese bedient und bis heute nicht wegzudenken ist. Maschinen sind genauso ein Werkzeug wie ein Schraubenzieher. Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Maschinen können die Arbeit erleichtern, aber den Menschen nicht ersetzen. Für den Arbeiter haben sich die geistigen und körperlichen Tätigkeiten verändert. Aber mehr auch nicht.

Die geistigen Fähigkeiten der Menschen und KI

Der Mensch kann lernen, verstehen, kommunizieren und Emotionen lesen. Und aufgrund dessen kann der Mensch seine Umwelt analysieren, einschätzen und daraus Handlungen ableiten.

Die große Frage ist nun, ob das auch ein Computer kann!

Künstliche Intelligenz soll in der Lage sein, menschliche Wünsche analysieren zu können und menschliche Entscheidungen besser treffen zu können. Computer können Schach spielen, Autos steuern und Bilder erkennen. Aber sie werden nie erfahren was ich gefühlt habe als das Bild entstand und keine Emotion hegen.

Gefühle, Instinkte, Stimmungen, Wahrnehmungen und Berührungen sind Teil des menschlichen Bewusstseins. Sie setzen uns in Beziehung zur Welt und zu uns selbst. Wenn Computer im menschlichen Sinne „intelligent“ sein sollen, müssen sie Fleisch, Schmerz und Sterblichkeit besitzen. Sie müssten Leid und Freude empfinden können. Dann wären sie aber keine Maschinen mehr, sondern Organismen.

Was haben der Hype um KI und die Maschinenstürmer des 19.Jahrhunderts gemeinsam?

Der Mensch soll in Konkurrenz zu neuen Technologien gebracht werden, damit menschliche Arbeitskraft überflüssig wird. Genau das ist es, was im Silicon Valley, in der Politik und der Industrie gedacht wird und weltweit umgesetzt werden soll. Um das umzusetzen, will man mit Hilfe der Biotechnologie Schnittstellen zwischen Menschen und Computer schaffen.

Zunächst ist es nicht schlimm, wenn dem Menschen Arbeit abgenommen wird. Wie ich oben schon schrieb, bin ich froh, dass eine Maschine meinen Brotteig knetet. Warum soll dann eine Maschine nicht auch meinen Fußboden saugen oder mich von A nach B bringen?

Sind derartige Technologien tatsächlich in der Lage für uns zu denken? Schauen wir uns das doch mal genauer an.

Diesen Text schreibe ich mit sogenannter künstlicher Intelligenz, nämlich mit einem Programm mit Spracherkennung. Also das Programm soll so intelligent sein, das es erkennt, was ich sage. Spracherkennung ist nach wie vor eine schwierige Sache. Wenn die Spracherkennung funktionieren soll, muss ich dem Rechner ständig sagen, wie etwas richtig, also so wie ich es will, geschrieben wird. Mein Schreibprogramm erkennt nur das an, was ich ihm bereits gesagt habe. Aus allem anderen macht es irgendeinen Unsinn, den niemand verstehen kann. Zwar kann das Programm normale Alltagssprache inzwischen verstehen. Aber sobald es um Namen, Fachbegriffe und unbekannte Worte und Formulierungen geht, versagt das Programm komplett! Es fehlen Verknüpfungen, die das Programm nicht haben kann, ohne das ich dem Programm das „beibringe“.

Die künstliche Intelligenz dieses Programms beschränkt sich also nur auf das, was ich eingegeben habe. Und das ist überall so! Es wird zwar ständig mehr, was wir den Maschinen beibringen, aber wir müssen alles bis ins kleinste Detail vorgeben. Wir können dann den Maschinen zeigen, dass sie bestimmte Dinge mit Hilfe von Algorithmen, die auch wir Menschen eingeben, sinnvoll verknüpfen können. Aber von allein werden sie das nicht tun.

Ist das sinnvoll? Wollen wir das?

Die nächste wichtige Frage ist, ob es überhaupt sinnvoll ist, dass Maschinen für uns vorausdenken. Wir können ein Auto mit Sensoren und Computertechnik vollstopfen, wie wir wollen. Wenn die Sensoren von außen nicht die richtigen Signale empfangen, geht das mit dem Fahren komplett schief. Und als nächstes muss der Bordcomputer das ganze richtig übersetzen. Vor allem muss er unvorhergesehene Situationen erkennen können. Doch wie soll das gehen, wenn der Bordcomputer nicht einmal erahnen kann was hinter der nächsten Kurve kommt? Wie soll man einer Maschine etwas beibringen, was man selbst nicht kann?

Falsche annahmen

Forscher, die all das wollen, sind der Meinung, dass der Mensch nicht dem freien Willen unterliegt. Sie gehen davon aus, dass die Milliarden von Nervenzellen, aus denen wir bestehen, ein Muster haben, was man auslesen kann. Und das in allen Bereichen des Lebens. Bei der Wahl des Ehepartners, bei der Wahl des Essens, bei der Wahl des Berufes, bei der Wahl des nächsten Reisezieles und so weiter.

Die menschliche Intuition ist für diese sogenannten Wissenschaftler einfach nur eine Mustererkennung. Menschen mit besonderen Fähigkeiten sind für diese Leute nur Menschen, die Muster besser erkennen können und entsprechend besser handeln. Gute Fahrer, gute Bankangestellte, gute Anwälte, gute Bäcker und Fleischer, gute Ärzte und Physiotherapeuten gibt es für sie nicht.

Die biochemischen Reaktionen der Menschen sind für sie total unvollkommen. Deshalb will man die Menschen durch Computer ersetzen. Der Mensch stört, weil er Emotionen hat. Doch gerade diese Emotionen sind es, die den Menschen ausmachen. Und die es dem Menschen ermöglicht haben zu sein wer sie jetzt sind. Die Frage ist also, ob wir das zulassen wollen!

Denkfehler

Das nächste was diese Forscher nicht bedacht haben ist, dass wir alle in einer unberechenbaren Umwelt leben. Schon wenn die Katze verkehrt über die Straße läuft war’s das mit voraussagen. Selbst wenn der Mensch berechenbar wäre, ist es seine Umwelt noch lange nicht!

Die positive Nachricht

Und deshalb gibt es jetzt eine positive Nachricht. Maschinen sind dumm und bleiben dumm. Genauso wie eine Dampfmaschine nur das tut, was wir ihr sagen, so tut auch nur ein Computer was wir ihm sagen. Sicher ist ein Computer viel komplexer als eine Dampfmaschine. Aber schlauer ist der Rechner auch nicht.

Und was ist nun mit der zukünftigen Arbeitswelt?

Technisch wird es ganz sicher viele Fortschritte geben. Es werden viele neue Technologien entstehen, die uns die Arbeit erleichtern können. Auch mein Sprachprogramm wird mit der Zeit besser. Einfach aufgrund dessen, dass ich ihm mehr beibringe.

Die schwierigen Punkte der Sache mit KI und Biotechnologie

Und nun kommen wir zum schwierigsten Punkt bei der ganzen Sache mit künstlicher Intelligenz und Biotech. Wie gewährleisten wir, dass die Technik, die entwickelt wird, zu unserem Nutzen eingesetzt wird? Oder noch schlimmer, dass damit destruktive Technologien wie Rüstungsgüter gebaut werden. Wie verhindern wir, dass die automatische Gesichtserkennung zur Überwachung genutzt wird.

Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

Es hilft nur eines: der Politik und der Industrie demonstrieren, dass wir diesen Destruktivismus, der uns von der Industrie und der Politik über die Massenmedien vorgegeben wird, nicht wollen.

Das können wir auf vielfältige Art tun. Zum einen durch Konsumverweigerung. Und zum anderen, indem wir dagegen vielfältig demonstrieren. Durch Druck auf der Straße. Sowie indem wir unsere Bundestagsabgeordneten anschreiben und protestieren. Und indem wir zivilen Ungehorsam leisten.

Aber vor allem, indem wir unseren Verstand benutzen!

Wir können und müssen unsere eigenen Ideen entwickeln und vorantreiben. Auch wir können der Technik sagen, was sie zu tun hat. Das Wissen dazu haben wir. Anders als Maschinen sind wir kreativ und können von uns aus handeln. Tun wir es doch einfach! Künstliche Intelligenz kann nur wahrhaft „intelligent“ sein, wenn sie durch humane Ziele und Bedeutungen gestaltet ist.


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