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Systemrelevant – so viel das es weh tut

Beim letzten Crash hat man Banken und besonders großen Unternehmen viel Geld zugeschustert, weil diese angeblich systemrelevant wären. Jetzt erklärt man Fremdarbeiter für systemrelevant. Doch der Grund ist der selbe: GIER!!!

Systemrelevant – was es bedeutet

Als systemrelevant oder too big to fail bezeichnet man Institutionen wie Staaten und deren Glieder, auch Banken, Konzerne, Massenmedien und ähnliche Organisationen, die so systemstabilisierend sind, dass ihr Ausfall die herrschende Hegemonie auflösen würde und die darum auch zu Lasten der Gemeinschaft gerettet werden. Als systemische Einrichtungen werden sie rechtzeitig von den Herrschenden Organisationen durch eine Staatsintervention gerettet, um eine weiterreichende Gefahr für das System abzuwenden. Dies gilt besonders für den Bankensektor, aber auch für große Industrieunternehmen. Im Dezember 2012 gab der deutsche Finanzminister erstmals bekannt, wie viele Banken in Deutschland als systemrelevant gelten: es sind 36. In der Schweiz sind die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse sowie die Zürcher Kantonalbank im Inland systemrelevant.

Systemrelevante Arbeitskräfte sollen über die Grenzen kommen

Die EU-Kommission sieht das so:

Mobile Arbeitskräfte und Berufstätige, die in systemrelevanten Funktionen gegen die Coronavirus-Pandemie kämpfen, sollen weiterhin an ihren Arbeitsplatz gelangen können. Die EU-Kommission hat heute (Montag) neue praktische Hinweise vorgelegt, wie dies sichergestellt werden kann. Zu den in systemrelevanten Bereichen Tätigen gehören unter anderem Beschäftigte im Gesundheitssektor und in der Lebensmittelbranche sowie in der Kinderbetreuung oder Altenpflege, aber auch das Personal in Versorgungsunternehmen. Die EU-Kommission fordert die Mitgliedstaaten mit Nachdruck dazu auf, unaufwändige Schnellverfahren einzuführen, damit ein reibungsloser Grenzübertritt für Grenzgänger und Saisonarbeitskräfte gewährleistet ist.

https://ec.europa.eu/germany/news/20200330-leitlinien-freizuegigkeit_de

Die Frage ist: Steckt man sich nicht mehr mit Corona an, wenn man systemrelevant ist?

Corona spielt bei solchen Überlegungen aber keine Rolle. Sondern nur, wie die Profite der internationalen Oligarchie gerettet bzw. vergrößert werden können.

Denn eins konnten wir in den letzten Tagen lernen. Geld fließt wieder vor allem für die Großen. So gibt es jetzt 600 Mrd. Euro für Großunternehmen. Aber für die systemrelevanten Arbeitnehmer gibt es weder mehr Lohn, geschweige denn mehr Anerkennung. Denen ebnet man nur den Weg zur Arbeit. Und am Ende des Weges bekommt der Arbeitnehmer ein Bild zu sehen das er kennt.

Stinkefinger für Arbeitnehmer
Für die systemrelevanten Arbeitnehmer gibt es weder mehr Lohn, geschweige denn mehr Anerkennung. Denen ebnet man nur den Weg zur Arbeit. Am Ende des Weges bekommt der Arbeitnehmer das Bild zu sehen das er kennt.

Kommissionschefin Ursula von der Leyen verwies darauf, das in der EU 1,5 Millionen Menschen in einem Staat leben und in einem anderen arbeiten. Wegen der Einführung von Grenzkontrollen und Reisebeschränkungen in der Corona-Krise hatten diverse Branchen Alarm geschlagen, unter anderem Bauern und die Lebensmittelindustrie, die normalerweise Saisonarbeiter aus Osteuropa beschäftigen. Auch mehrere Hunderttausend Pflegekräfte aus den östlichen EU-Staaten arbeiten in westlichen Mitgliedsländern als billige Pfleger.

Ohne diese billigen Arbeitskräfte brechen inzwischen das Gesundheitssystem und Branchen wie die Lebensmittelindustrie komplett zusammen.

Ärzte die pendeln haben ein Problem
Ärzte die pendeln haben ein Problem

Es gänge auch anders

Es gänge natürlich auch anders. Man könnte zum Beispiel auch deutschen Arbeitnehmern so viel Lohn zahlen das es sich für diese rechnet eine schwere Arbeit zum Beispiel als Erntehelfer anzunehmen. Doch dazu ist die Gier der Unternehmen ganz offensichtlich zu groß.

Und mir brauch keiner mit dem dämlichen Argument kommen, das der Konsument das so will. Der Konsument will Lebensmittel die den Namen verdienen und bezahlt das auch gerne, wenn er das Geld hat. Aber er bekommt den notwendigen Lohn nicht, weil die Gier der Unternehmer zu groß ist.

Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, das die reichsten Deutschen in der Lebensmittelbranche und der Gesundheitsindustrie zu verorten sind? Gegessen wird eben immer.

Systemrelevant genug?

Plötzlich sind Berufe wie Verkäuferin, Pfleger, Bauer und Fleischer „systemrelevant“. Doch diese Berufe sind NICHT systemrelevant genug, um an den Diskussionstischen der Krise mitzusitzen. Nicht systemrelevant genug, die Bevölkerung zu informieren. Aber systemrelevant genug, ohne Material das Unmögliche zu schaffen. Ja, wer hätte das gedacht, dass ein bis auf die Grundmauern zerstörtes Pflegesystem, das nur noch von wenigen unter persönlichen Abstrichen zusammengehalten wird, das Land retten müsste? Das der Bauer, der Bäcker und der Fleischer wichtig ist?

Doch keine Bange. Das legt sich wieder. Für wen werden gerade Rettungsschirme aufgebaut? Zumindest schon mal nicht für Pfleger, Ärzte, Krankenschwestern, Bäcker und Fleischer, nicht für den Handwerker der die Rohrleitungen flickt und nicht für den Freelancer und Solo-Selbständigen. Die sollen gefälligst einen Kredit aufnehmen oder gar nichts bekommen.


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