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Zehn Gebote für den Ehrenmann

Die Zehn Gebote für den Ehrenmannes sind der Ehrenkodex des freien Mannes; des Ehrenmannes der darauf achtet was man nicht tut.

Angelehnt sind diese an die Zehn Gebote der Bibel.

Das ist meine Interpretation der zehn Gebote:

  1. Der Ehrenmann verneigt sich nicht vor einem Götzenbild, geschweige denn das er ihm dient
  2. Ein Ehrenmann achtet seine Freiheit und respektiert die anderer
  3. Ein Ehrenmann schuftet nicht ohne Unterbrechung, sondern gewährt sich und anderen einen Ruhetag
  4. Ein Ehrenmann ehrt seine Ahnen
  5. Ein Ehrenmann mordet nicht
  6. Ein Ehrenmann lässt sich nicht auf schmutzige Geschäfte ein
  7. Ein Ehrenmann betrügt seine Frau nicht
  8. Ein Ehrenmann stiehlt nicht
  9. Ein Ehrenmann lügt nicht
  10. Ein Ehrenmann beraubt keinen seiner Nachbarn

Als „Ehrenmann“ werden Männer bezeichnet, auf deren Wort und Zuverlässigkeit man sich verlassen kann, die sich benehmen können, die Ehrgeiz haben, die ihr Leben mit Ehre und nach bestimmten unveränderlicheren Regeln leben. Auf einen „Ehrenmann“ ist Verlass. Ein Ehrenmann steht zu seinem Wort. Er legt ehrenhaftes Benehmen an den Tag. Er genießt deshalb gesellschaftliches Ansehen.

Zehn Gebote für den Ehrenmann

Die Die Zehn Gebote geben Regeln zum Leben mit auf den Weg. Auch Benediktinerpater und Autor Anselm Grün und Abtprimas Notker Wolf haben die Gebote ausgelegt. Sie fragten:

Wie kann ich christlich leben?

1. Gebot

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

Wenn Gott nicht die Mitte unseres Lebens ist, fallen tausend Götzen in den leer gebliebenen Gottesraum ein. Dann versklavt uns der Gedanke, ob andere Menschen mehr haben als wir, ob sie intelligenter sind, besser aussehen. Dann machen wir uns abhängig vom Götzen der Meinungsumfragen. Und wir definieren uns von der Beliebtheitsskala her. Das ist kein Leben in Freiheit und Würde. Sicherheit kann genauso zu einem Götzen werden wie Leistung, Fortschritt, Macht, Lust. Die Mahnung, keine fremden Götter neben dem einzigen Gott zu haben, ist eine Einweisung in die Freiheit. Wenn ich Gott gehöre, dann bin ich frei von dem Zwang, bestimmten Gruppen zugehörig zu sein, die heute das Sagen haben. Das erste Gebot will daher unsere Freiheit schützen.

2. Gebot

Du sollst dir kein Bild von Gott machen. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

Wofür Gott herhalten muss, was er soll und was er nicht darf – das sind menschliche Projektionen. Viele Menschen sagen, ein Gott, der das Böse zulässt, sei kein guter Gott. Und warum es Leid in der Welt gibt, ist eine der drängendsten Fragen des Lebens und des Glaubens. Doch allein das Wort „zulassen“ ist eine menschliche Projektion. Es setzt voraus, dass Gott dem Menschen ständig in die Parade fahren und ihn immer wieder auf den rechten Weg setzen müsste. Dann würde Gott den Menschen aber keine Verantwortung mehr zugestehen. Damit wäre auch die Liebesbeziehung zwischen Gott und Mensch nicht mehr möglich. Denn Liebe braucht Freiheit. Und wenn Gott liebt und geliebt werden will, dann muss er auch den Menschen die Freiheit lassen. Dazu gehört sogar die Freiheit, das Böse zu tun.

3. Gebot

Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.

Gott hat den Menschen eine Auszeit verordnet. Denn ihre Lebenszeit ist viel zu kostbar, um sie in der Dauerhetze der Multitasking-Existenz durchzubringen. Die Stunde Gottesdienst am Sonntag wirkt wie Balsam und bedeutet: Schluss mit allen Problemen, mit allem, was du jetzt nicht lösen kannst. Das Bedrängende hat jetzt eine Auszeit. Und es verliert oft schon allein dadurch, dass man es vor Gott bringen kann, einen Teil des Schreckens. Das Sabbatgebot ist aber auch nicht einfach das Gebot, hier und dort eine Pause zu machen. Es geht über die individuelle Freizeit hinaus, es meint die kollektive, die gemeinsame freie Auszeit für alle. Aber die Zahl der Sonntage, an denen die Geschäfte öffnen können, hat überall im Land zugenommen. Inzwischen kann, wer will, sonntags morgens Semmeln kaufen – und spätabends Chips und Bier im Tankstellenshop. Es sind aber nicht nur die Händler, die den freien Sonntag untergraben, sondern ebenso die Kunden, die sonntags einkaufen wollen. Der Sonntag aber soll anders sein als die Wochentage, nämlich Protest gegen die totale Ökonomisierung des Lebens.

4. Gebot

Du sollst Vater und Mutter ehren.

Es ist das Gebot, die Familien als Orte des Lebens zu achten und zu stärken. Es richtet sich an die Eltern, dass sie so leben, dass ihre Kinder sie auch achten und ehren können. Es richtet sich an die erwachsenen Kinder, dass sie ihre Eltern nicht in seelischer Altersarmut leben lassen, dass sie sie in ihrer Schwäche achten und ihnen verzeihen, was sie als Eltern falsch gemacht haben. Das vierte Gebot ist darüber hinaus ein Protest gegen den allgemeinen Jugendwahn: Wer die Eltern ehrt, nimmt den Kult ums ewige Jungsein nicht so ernst. Es fällt uns heute so schwer wie noch nie, alt zu werden. Jungsein an sich ist zu einem Wert geworden, der die Menschen unter Druck setzt. Das vierte Gebot sagt, dass Jugend, Gesundheit und ewige Fitness nicht die höchsten Güter der Menschen sind. Das höchste Gut ist die Menschenwürde, die Haltung der Seele – egal wie gesund oder krank, wie jung oder alt jemand ist.

5. Gebot

Du sollst nicht töten.

Wenn wir das fünfte Gebot im Sinne Jesu für unsere Zeit auslegen, dann bezieht es sich in erster Linie auf den Schutz des Lebens und auf die Wahrung der Würde jedes Einzelnen. Die Person wird ernst genommen. Keiner hat ein Recht, sie zu verletzen, sie von der Gemeinschaft mit den Menschen und mit Gott auszuschließen. Keiner hat das Recht, die Person eines anderen mit physischer oder psychischer Gewalt zu schädigen. Das Gebot will also die Würde des Menschen schützen. Das heißt dann aber auch, dass wir kein Recht haben, einen anderen Menschen zu töten, außer wir würden in äußerster Notwehr handeln. Wir haben kein Recht, einen Krieg anzufangen, um uns zu bereichern oder um unsere wirtschaftlichen Interessen zu wahren. Und wir haben kein Recht, ungeborenes Leben, das sich selbst nicht schützen kann, zu töten. Das fünfte Gebot will mich dafür sensibel machen, wo ich Gewalt gegen andere ausübe, wo ich anderen keine Chance lasse, sich in ihrer Person zu entfalten. Weil ich leben möchte, lasse ich auch den anderen leben. Ich achte ihn in seiner Würde, und ich verzichte darauf, ihn zu bewerten.

6. Gebot

Du sollst nicht ehebrechen.

Fast alle Menschen sehnen sich nach der großen Liebe zu dem einen, besonderen Menschen, nach Treue und Verlässlichkeit. Daran hat auch die sexuelle Revolution der 60er- und 70er-Jahre nichts geändert. Aber dennoch werden fast 40 Prozent der Ehen in Deutschland wieder geschieden. Der Preis, den die betroffenen Kinder zahlen, ist hoch. Langzeitstudien zeigen, dass selbst Kinder aus konfliktarmen Trennungen und mit anhaltendem Kontakt zu beiden Elternteilen ein Leben lang an der Wunde leiden, die sie erlitten haben. Sie sind misstrauisch gegenüber Bindungen und als Erwachsene in ihren Beziehungen häufiger unzufrieden als Menschen aus intakten Familien. Die Scheidungshäufigkeit vererbt sich. Hinzu kommen die materiellen Folgen für die Alleinerziehenden. Deshalb ist es richtig, dass die Kirchen immer wieder betonen, welchen Wert Ehe und Familie haben. Es hilft aber nichts, kulturpessimistisch die hohen Scheidungsraten zu beklagen, wenn die Kirchen nur als verurteilende Institutionen angesehen werden und nicht als jene, an die man sich wendet, damit die Beziehung stark und gesund bleibt, damit sie Krisen übersteht und damit Partner und Kinder auch nach einer Trennung ein menschenwürdiges Leben führen können.

7. Gebot

Du sollst nicht stehlen.

Das siebte Gebot lehrt die Anspruchslosigkeit, die Freiheit von Geld und Besitz. Ich kann von dem leben, was ich habe, mehr benötige ich nicht: Ein solches Denken macht einen Menschen frei. Der Anspruchslose lässt sich nicht vom Besitz verblenden. Doch leider ist die Verblendung eine weitverbreitete Folge der Habsucht: Der Süchtige wird blind für die Not und das Leid der anderen, blind für die Grenzen zwischen legalem Gewinn und illegalem Betrug. Die Verblendung geht durch alle sozialen Schichten. Es wird ein Druck aufgebaut, der die unfrei macht, die mithalten müssen, und die zerstört, die nicht mithalten können. Wer anspruchslos sein kann, entkommt diesem zerstörerischen Druck.

8. Gebot

Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten.

Das achte Gebot lädt uns ein, unser Sprechen zu überprüfen: Wo sind unsere Worte verletzend? Wo verdrehen sie die Wahrheit? Gerade in unserer modernen Kommunikationsgesellschaft ist das achte Gebot ein wichtiger Impuls zu einer sorgfältigen und achtsamen Sprache, die der Wahrheit dient. Das achte Gebot will uns dafür sensibel machen, wo wir in Gefahr sind, die Wahrheit zu verbiegen, etwas Unwahres über einen anderen zu erzählen – aus Sensationslust und aus dem Wunsch heraus, mich damit selber in den Mittelpunkt zu stellen. Das achte Gebot will uns einladen, ehrlich zu sein. Der ehrliche Mensch ist klar und aufrecht. Er verbiegt die Wahrheit nicht. Er sagt offen, was er denkt, und spricht nicht heimlich über andere. Ich bin aber auch unehrlich mir selbst gegenüber, wenn ich allzu hohen Idealen nachlaufe und an diesen unerfüllbaren Selbstbildern festhalte. Auch wenn ich mich kleinmache, bin ich unehrlich und suche so nach Ausreden, mich dem Leben nicht stellen zu müssen.

9. Gebot

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.

Die positive Aussage zu diesem Gebot lautet: Meine Liebe ist rein. Für eine verheiratete Frau oder einen Mann bedeutet dieses Gebot: Ich muss nicht alle Gefühle für andere Männer oder Frauen aus mir herausreißen. Aber ich verzichte darauf, den Mann einer anderen oder die Frau eines anderen zu erobern. Ich lasse diesen Menschen dem, mit dem er gemeinsam sein Leben teilt. Jesus hat die Reinheit nicht in erster Linie mit dem Thema der Sexualität verbunden, sondern mit dem Auge des Menschen. Es gibt Menschen, die nach außen hin leutselig und offen wirken. Aber wenn wir in ihre Augen schauen, sehen wir oft Kälte und Härte. Wir sehen es einem Menschen an seinen Augen an, was in ihm steckt. Da gibt es Augen, die milde sind, verständnisvoll, achtend und ehrend. Und es gibt Augen, die einen durchbohren, die festnageln, die begehren und den anderen besitzen wollen. Man spürt, dass es nicht nur die Augen sind, sondern dass von diesem ganzen Menschen etwas Unklares, Trübes ausgeht.

10. Gebot

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut.

Wer begehrlich nach des Nächsten Haus und Habe schielt, hat in sich wenig Selbstwertgefühl. Er bezieht es von dem, was er verdient und besitzt. Sinn des zehnten Gebotes ist nicht nur der Schutz des Eigentums, sondern auch die Haltung der Dankbarkeit. Wenn ich dankbar bin für das, was Gott mir geschenkt hat, dann bin ich frei von dem begehrlichen Blick auf das Eigentum des anderen. Das Begehren in dem Sinne, wie es das zehnte Gebot versteht, tut dem Menschen nicht gut. Es macht ihn abhängig von seiner Gier. Schon für Buddha ist die Gier die Ursache allen Leidens. Durch meine Gier schade ich nicht nur anderen, sondern auch mir selbst. Die Gier ist die Quelle von Unzufriedenheit, von Unersättlichkeit und Habsucht.

Quellen

Abtprimas Notker Wolf/Matthias Drobinski: Regeln zum Leben. Verlag Herder Anselm Grün: Die Zehn Gebote – Wegweiser in die Freiheit. Vier-Türme-Verlag, Münsterschwarzach


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